Fair Fashion gekauft und dann? – Kleidung nachhaltig pflegen

Selbstgenähter Rollkragenpullover aus RibjerseyAus dem Leben eines Slow-Fashion-Rollkragenshirts:
Nach dem ersten Tragen lande ich in der Waschmaschine. Schnell das Pflegeleicht-Programm anwerfen und los gehts. Nach ein paar Tagen rumhängen (und ausleiern) auf dem Wäscheständer wandere ich mit vielen anderen Kleidungsstücken auf den gefürchteten Stuhl. Ich fühle mich eingeengt. Und bin ganz krümpelig. Meine Fasern freuen sich darüber nicht. Meine Form leidet und schnell zieht man mich nicht mehr an.
90 Prozent unserer Klamotten entsorgen wir zu früh.
Das ist aus zwei Gründen sehr schade: Wenn es ein selbst genähtes Kleidungsstück ist, war die Mühe überflüssig. Und es schadet der Umwelt. Denn: Nachhaltigkeit und Slow Fashion hören nicht beim Kleiderkauf auf. Wie wir mit unseren Kleidungsstücken umgehen, ist mindestens genauso wichtig.

Richtig Wäsche waschen schon die Umwelt

 Detailansicht eines selbst genähten Rollkragenpullovers
Wir nutzen unzählige Pflegeprodukte für Haut und Haar, putzen vorbildlich die Zähne, aber Klamotten schmeißen wir irgendwie in die Waschmaschine. Dabei hilft eine gut dosierte Pflege, Fasern und Umwelt zu schonen.
60 bis 80 Prozent des Energieverbrauchs eines Kleidungsstücks entsteht beim Waschen, Trocknen und Bügeln.
Laut Umweltbundesamt verbrauchen wir in Deutschland jährlich 630.000 Tonnen Waschmittel.*
Die Verantwortung für diesen Energieverbrauch liegt bei uns. Wie können wir unsere Klamotten nachhaltig pflegen, ohne es zu übertreiben?

Fünf Tipps für nachhaltige Kleiderpflege

1. Weniger ist mehr = nicht zu oft waschen:

Kleidungsstücke aus Jeans oder Wolle müssen wir seltener waschen als gedacht. Durch die Struktur der Wollfasern entwickeln sich Gerüche langsamer, sodass wir den Wollpullover einfach auf dem Balkon auslüften können. Das schont die Fasern. Wenn wir Jeans zwischendurch lüften, können wir sie bis zu zehn Tage lang tragen.

2. Schutz für Feines mit Wäschebeuteln:

Empfindliches Material wie Spitze oder Plissée leidet in der Waschmaschine. Wäschebeutel oder -netze schützen die fragilen Kleidungsstücke. Auch beim Waschen von BHs sollten wir ein Wäschenetz nutzen, damit sich die Verschlüsse nicht im Lieblingsshirt verbeißen.

3. Es muss nicht immer heiß sein:

Der Energieverbrauch einer Waschmaschine hängt insbesondere von der Wassertemperatur ab. Bettwäsche, Handtücher und Unterwäsche können wir gerne heiß waschen. Der Rest verschmutzt meist nicht stark und wird bei 30°C sauber. Laut Umweltbundesamt ist in Privathaushalten das Kochen von Wäsche nicht nötig. Um Keimwachstum zu vermeiden, sollten wir die Waschmaschine einmal im Monat bei 60°C laufen lassen.*

4. Reparieren statt wegwerfen:

Fehlende Knöpfe, kleine Risse oder Löcher – viele Kleidungsstücke lassen sich durch eine kleine Reparatur retten. Anleitungen zum Stopfen von Löchern oder Annähen von Knöpfen findet ihr auf Pinterest. Wenn ihr keine Geduld für DIY-Reparaturen habt, helfen euch Schneidereien gerne weiter. Manche Jeans-Hersteller bieten sogar einen Reparatur-Service an, etwa Nudie und Levi’s.

5. Kleidung mag es gemütlich:

Nach dem Trocknen hört die Pflege nicht auf. Auch die Lagerung beeinflusst die Langlebigkeit unserer Kleidung: Blusen, Kleider und Blazer hänge ich auf, damit sie sich nicht verziehen. Kleidungsstücke aus Wolle leiern leicht aus. Deswegen falte ich sie und lege sie aufrecht, nebeneinander in eine Schublade, damit die Strickpullover nicht so viel Druck aufeinander ausüben.
Auf den Fotos seht ihr einen selbst genähten Rollkragenpullover. Das Schnittmuster ist “Rise & Fall Turtlenecks” von Papercut Patterns, der Ribjersey stammt von Nosh.

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  • Hallo Laura,

    ich mag deinen Schreibstil sehr! Du triffst immer das richtige Wort- versehen mit Fakten, Symphatie und Humor, Toll, mach weiter so!

    Liebe Grüße
    Sabrina